Geschichte
Im Jahr 1905, als die Hinterbrühl noch ein beliebter Sommersitz der Monarchie-Elite war, entstand der Brühler Sportclub. Die Idee, auf der malerischen Königswiese eine Tennisanlage zu errichten, wurde von etwa 200 Gründungsmitgliedern, darunter Wirtschaftsmagnaten und Adelige, mit Leben gefüllt. Sie stifteten nicht nur den Grundbetrag für die Anlage, sondern sorgten auch für laufende Zuwendungen.
Tennis war damals ein exklusiver Sport, und nur etwa 30% der Mitglieder spielten aktiv. Die Aufnahmebedingungen waren streng – eine einzige schwarze Kugel bei der Abstimmung bedeutete eine Ablehnung. Trotzdem begann der Club, in die Zukunft zu investieren, indem er talentierte Jugendliche aufnahm.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang der Monarchie kämpfte der Club mit finanziellen Schwierigkeiten und sinkenden Mitgliederzahlen. Die Rettung kam 1930 durch die Fusion mit dem Mödlinger Tennisclub, wodurch der BMTC entstand. Die neuen, jungen Mitglieder aus Mödling brachten frischen Wind und sportlichen Erfolg.
Die internationalen Tennisturniere, die seit 1905 stattfanden, wurden fortgesetzt und machten den BMTC zu einem der führenden Tennisclubs in Österreich. Spieler wie Dr. Chlanda und Dominik Schönberger führten den Club an die Spitze der Ranglisten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Club vor ähnlichen Herausforderungen wie zuvor, zusätzlich verschärft durch Kriegsschäden. Doch die Vorkriegsgeneration schaffte es, die sportliche Tradition wiederzubeleben. Die Damenmannschaft zählte nach dem Krieg zu den besten des Landes und hielt sich fast ein Jahrzehnt in der Staatsliga.
Trotz des Engagements einflussreicher Mitglieder und Subventionen konnte die Anlage nicht vollständig instand gehalten werden. Erst die Partnerschaft mit NIOGAS und NEWAG im Jahr 1963 ermöglichte einen großzügigen Ausbau mit neuen Klubgebäuden, Schwimmbad und Tennishalle. So wurde der BMTC zu dem, was er heute ist: ein Club mit einer reichen Geschichte voller Herausforderungen, Erneuerung und sportlicher Leidenschaft.